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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. IV

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
Iv Die gleiche rcksichtsvolle und gnstige Beurteilung, die der I. und-Ii. Teil in den Fachschriften und in den politischen Zeituugen von hervor-ragenden Schulmnnern bereits erfahren haben, mchte ich auch dem letzten Teile wnschen. Ahaus, Ostern 1904. per Verfasser. Wonvort zur zweiten Auflagt'. Wie fr deu erfteu und zweiten Teil des vorliegenden Lehrbuches, so ist auch fr den dritten bei der gnstigen Beurteilung und der schnellen Einfhrung an zahlreichen Lehranstalten schon bald nach seinem Erscheinen eine neue Auflage ntig geworden; sie dars in mehr-sacher Hinsicht eine verbesserte und vermehrte genannt werden. Der Gesamtstoff ist statt in vier in der neuen Auflage in fns Kapiteln zusammengestellt, von denen jedes, wie dies auch durch die vor-gedruckten berschriften angedeutet ist, gewissermaen ein Ganzes bildet, und bereit Abschnitte in einen mglichst innigen urschlichen Zusammenhang, miteinander gebracht sind. Es sei noch ganz besonders daraus hingewiesen, da die Fortsetzung des Ii. Teiles des Lehrbuches erst mit dem zweiten Kapitel des Iii. Teiles beginnt; das erste Kapitel enthlt die ltere brandenburgisch-preuische Geschichte, die aus schultechnischen Grnden im Zusammenhange am zweckmigsten an dieser Stelle gebracht werden konnte. Der in der ersten Auslage gebotene Stoff ist unter freundlicher Beihilfe tchtiger Fachlehrer und Fachlehrermnen vorsichtig durchgesehen und dabei manches erweitert, anderes gekrzt oder schrfer begrndet worden; auch der Darstellungsweise ist bei der Durchsicht eine besonders groe Aufmerksamkeit geschenkt. Auer den in dem Vorworte zum ersten Bande angefhrten Werken ist noch das als vorzgliches Hilfsmittel fr den Unterricht empfehlenswerte Werk: Geschichtliche Repetitionsfragen und Ausfhrungen" von Pros. Dr. Fr. Znrbonsen zu Rate gezogen. Im brigen sei auf das Vorwort zur zweiten Auflage des I. und Ii. Baudes dieses Lehrbuches verwiesen. Allen denjenigen, die bei der Besorgung der zweiten Auflage in so bereitwilliger Weise hilfreiche Hand geboten haben, mchte ich nochmals auch au dieser Stelle meinen verbindlichsten Dank aussprechen. Berechtigte Wnsche fr eine folgende Auslage wolle man als bestimmt gefate Vorschlge an die Verlagshaudlung ober den Verfasser gelangen lassen; sie werben eine eingehenbe Prfung und, wenn mglich, eine billige Bercksichtigung erfahren. Mge auch die zweite Auflage des Iii. Teiles dieselbe wohlwollende Beurteilung finden wie die erste, und mge der Kreis, in dem sich das Lehrbuch so schnell eine Anzahl von Freunden und Freunbinnen erworben hat, ein immer grerer werben, bamit der Zweck, fr den es geschrieben, nnb der im Vorworte zum I. Teile ausfhrlich bargelegt ist, im Interesse unserer herauwachfenben weiblichen Jugend in bester Weise erreicht werde. Ahaus' Pfingsten 1906. per Verfasser.

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 158

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
158 hundert und der Rat der Alten mit 250 der 40 Jahre alten Mitgliedern. Unter der neuen Regierung nahm die Zerrttung der Republik immer mehr zu, die Unzufriedenheit des Volkes wurde von Tag zu Tag grer, die auswrtigen Kriege dauerten fort, und die Regierung felber verlor durch ihre Willkrherrschaft und ihre Unfhigkeit alles Ansehen. Das alles war Napoleon Bonaparte, der sich bereits anf verschiedenen Kriegsschaupltzen als tchtiger Feldherr gezeigt hatte und der Abgott des franzsischen Volkes geworden war, nicht unbekannt geblieben. Er verlief gypten, wo er die groe Schlacht bei den Pyramiden geschlagen und gewonnen hatte, kam nach Paris, hob die Direktorialverfassung auf, fhrte eine neue Verfassung ein und lie sich zum Ersten Konsul mit fast unumschrnkter Gewalt auf zehn Jahre whlen (1799); das Konsulat war der Anfang des Kaisertums. (>. Die Kriege Frankreichs bis zum Frieden zu Rastatt, a) Der Krieg gegen sterreich und Preußen (1792). Die Vorgnge in Frankreich erfllten die deutschen Gromchte mit Abschen, aber auch mit Besorgnis; denn die freiheitlichen Ideen der Pariser fanden auch diesseits der Grenzen freudigen Widerhall, besonders bei den uu-zusriedeuen Brgern. Das Treiben der Emigranten am Rhein, die mit Hilfe des Auslandes die alten Zustnde wiederherstellen wollten, erregte die Aufmerksamkeit und grte Unzufriedenheit der franzsischen Macht-haber. Auch zahlreiche deutsche Reichsstude, die in den stlichen Provinzen Frankreichs wichtige Rechte und gute Einknfte hatten, waren mit den Beschlssen vom 4. August (S. 153) durchaus nicht einverstanden. Zur Abwehr der freiheitlichen republikanischen Grundstze und zum Schutze des hartbedrugten Knigs von Frankreich schloffen der Kaiser Leopold It., der Bruder der Knigin Maria Antoinette von Frank-reich, und der König Friedrich Wilhelm Ii. von Preußen gegenber der immer drohenderen Haltung der Republikaner zu Pillnitz (bei Dresdeu) eilt Schutz- und Trutzbndnis. Als im Jahre 1792 Ludwig Xvi. auf Drngen der Jakobiner an den Kaiser Franz Ii., den Nachfolger Leopolds Ii., den Krieg erklrte (S. 155), kam es znm Ausbruch der Feindseligkeiten zwischen Frankreich, sterreich und Preußen. Preuische und sterreichische Truppen, bei deuen sich viele Emi-granten befanden, drangen unter dem Oberbefehle des Herzogs Karl Ferdinand von B rann schweigt) in Lothringen ein und eroberten einige kleinere Festungen. Infolge des drohenden und ungeeigneten x) Im Lager des Herzogs befand sich auch Karl August von Weimar und in dessen Gefolge Goethe, der diese Campagne" beschrieben hat.

3. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 187

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
187 Nach dem Frieden zu Tilsit rief König Friedrich Wilhelm seinen frheren Minister zurck. Als Stein den Brief des Knigs erhielt, lag er krank danieder ; aber die Nachricht des Knigs half besser als Arzt und Apotheke. Bedlngnngs-los stellte er seine Dienste zur Verfgung. Als die Knigin Luise Hierbon hrte, schrieb sie freudig erregt an ihren Vater: Stein kommt, und mit ihm kehrt meine Hoffnung wieder." Was in der Zeit der Wiedergeburt zum Wohle des Landes geschah, ist grtenteils dem Rate und dem Einflsse Steins zu verdanken: Die Zahlung der franzsischen Kriegsschuld, die Aufhebung der Erbunter-tnigkeit der Bauern. d ie S t d te ord nuug und die Umgestaltung der Staatsverwaltung. Leider mute Stein bald nach Osterreich und daun nach Rußland flchten. Er hatte nmlich in einem Briese erklrt. Preußen msse sich in Gemeinschaft mit sterreich erheben, um das verhate franzsische Joch abzn-schtteln. Dieser Brief wurde von einem franzsischen Marschall aufgefangen und Napoleon bergeben- Stein verlor seine Gter und sollte auf Napoleons Befehl verhaftet werden. Erst 1813 kehrte er nach Preußen zurck und wirkte mit an der einmtigen Erhebung des Volkes. Whrend der Freiheitskriege trat er an die Spitze des Verwa lt nnc,sra te s, der die wiedergewonnenen deutschen Lnder vorlufig in seine Obhut nahm. Nachdem er am Wiener Kongre teilgenommen hatte, zog er sich von der beraus anstrengenden Arbeit zurck, um den Rest seines Lebens in grerer Ruhe auf Schlo Kappenberg (im Regierungsbezirk Mnster gelegen), das ihm der König fr seine groen und treuen Dienste geschenkt hatte, zu verbringen. In dieser Zeit wohlver-dient er. Mue beschftigte er sich mit geschichtlichen Studien, und auf seine Veranlassung entstand die Gesellschaft fr ltere deutsche Geschichte, die eine Sammlung deutscher Geschichtsquellen, die Monumenta Germaniae histonca, veranstaltete. Im Jahre 1831 starb der edle Mann, ans den schon bei Lebzeiten die Worte paten: Des Rechtes Grund-Stein, Dem Unrecht ein Eck-Stein, Der Deutschen Edel-Stein. In Wetter an der Ruhr, seinem Lieblingsaufenthalte, wurde unter per-fnlicher Teilnahme des Kaisers Wilhelm I.. seiner hohen Gemahlin Angusta. des damaligen Kronprinzen Friedrich Wilhelm und vieler hochgestellten Männer im Jahre 1872 sein Denkmal enthllt. Drei Jahre spter wurde dem verdienstvollen Manne auch in der Reichshauptstadt ein Standbild errichtet. 2. General Scharnhorst. Gerhard David Scharnhorst wurde 1756 zu Bordenau (bei Wunstorr) in Hannover als Sohn eines Bauern geboren. Schon frhzeitig zeigte der Knabe eine besondere Vorliebe fr das Soldatenwesen. Auf der Kriegsschule des Grafen von S chaum bur g-Lipp e zu Wilhelm st ein im Cteinhuder Meer erhielt der junge Scharnhorst eine vortreffliche Ausbildung. Er machte groe Fortschritte in allen Fchern, und nach seinem Eintritte in hannoversche Militrdienste wurde er schon frhzeitig Lehrer an der Kriegsschule zu Hannover.

4. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 262

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
Das deutsche olk ehrte ihn durch die Wahl zum A b g e ordnet en, nitd die Gnade seines kniglichen Herrn berief den groen Kriegsmann zum Mitglieds des Herrenhauses. Im Parlamente sprach Moltke wenig; wenn er aber einmal in einer wichtigen Angelegenheit das Wort ergriff, Mottkc in Persaiffes von Anton v. Werner. dann lauschten alle mit gespannter Aufmerksamkeit den Ausfhrungen des groen Schweigers". Noch an seinem Todestage wohnte der pflichttreue Greis einer Sitzung im Reichstage bei. Im Jahre 1870 in den Grafen st and erhoben, 1871 znm General-feldm a^r schall ernannt, starb Moltke in einem Alter von mehr als 90

5. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 199

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
199 - * Dnemark fr den Verlust von Norwegen durch die Erwerbung von Lauenburg entschdigt. In Italien blieb die alte Zerrissenheit; die alten Frstenhuser kamen wieder zur Regierung. Die Schweiz wurde als neutraler Staat erklrt. b) Verfassung Deutschlands. An Stelle des aufgelsten Deutschen Reiches trat der Deutsche Bund, eine Verbindung von 39 deutschen Staaten') und 4 freien Stdten zur.erhaltung der ueren und inneren Sicherheit Deutschlands und der Unverletzlichkeit der einzelnen Bundesglieder. Alle Angelegenheiten des Bundes sollten aus dem Bundestage zu Frankfurt a. M. unter dem Vorfitze sterreichs von den Bevollmchtigten aller Glieder beraten werden. Dem Bunde fehlte jedoch eine einheitliche, feste Leituugsgewalt, die gefaten Befchlffe standen nur auf dem Papiere, sterreich suchte den Bund sr seine Interessen auszunutzen und Preußen in den Hintergrund zu drngen. Nach auen hin fehlte eine gemeinsame diplomatische Vertretung und im Kriege ein gemeinsamer Oberbefehlshaber. Fürst Blcher der Marschall Vorwrts".') Gebhardt Lebrecht Blcher war im Jahre 1742 zu Rostock in Mecklenburg als Sohn eines Land-edelmannes geboren. Schon frhzeitig trat er als Freiwilliger in ein schwedisches Husarenregiment und kmpfte im Ansnge des Siebenjhrigen Krieges mutig und keck gegen die Preußen. Auf einem Streifzuge durch Brandenburg wurde der allzu verwegene Reiter gefangen genommen und zu dem preuischen Obersten gebracht. Dieser fand Gefallen an dem frischen Wesen des jungen Husaren und veranlate Blcher, in preuische Dienste zu treten. Unter Friedrich Ii. kmpfte Blcher als Offizier mit im Siebenjhrigen Kriege und brachte es bis zum Rittmeister. Weil er sich aber zurckgesetzt glaubte, so nahm er, wenn auch hchst ungern, seinen Abschied, den ihm der König mit den Worten bewilligte: Der Rittmeister Blcher ist seines Dienstes entlassen und kann sich zum Teufel scheren." Unter König Friedrich Wilhelm Ii. nahm er als Major wieder Dienste und kmpfte mit Auszeichnung in dem Kriege gegen die franzsische Republik. 1801 wurde er zum Generalleutnant 1) Die Provinzen Preußen und Posen, weil frher nicht zum Deutschen Reiche gehrend, waren ausgeschlossen, desgleichen Schleswig, Elsa und Lothringen. Fr Hannover gehrte der König von England dem Deutschen Bunde an, sr Holstein und Lauenburg der König von Dnemark, fr Luxem-brg der König der Niederlande. 2) Vergleiche: Das Lied vom Feldmarschall" von E. M. Arndt, und: Dem Fürsten Blcher von Wahlstatt die Seinigen" von I. W. von Goethe.

6. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 202

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
viertes Kapitel. 1815-1871. Zeitalter des Ringens um Verfassung. Bildung von Nationalstaaten. Erster Abschnitt. Vom Wiener Kongre ins zur franzsischen Inlirevointion. l. Die Heilige Allianz. Nach Beendigung der Freiheitskriege hat König Friedrich Wilhelm Iii. sein Land noch 25 Jahre mit Segen regiert. Es galt, die Wnnden zu heilen, die Schulden zu zahlen, den Wohlstand des gesamten Volkes zu heben. Um eine neue sittliche Ord-uuug der Diuge auf christlicher Grundlage wiederherzustellen", hatte bereits vor dem zweiten Pariser Frieden König Friedrich Wilhelm mit den Kaisern von sterreich und Rußland die Heilige Allianz" geschlossen, der nach und nach fast alle Fürsten Europas Beitraten. Nach den Grundstzen dieser Vereinigung sollte die Politik der Mchte in ihren gegenseitigen Beziehungen, sowie in der inneren Verwaltung des Staates auf die Vorschriften des Christen-tums. auf Gerechtigkeit. Siebe und Friede gegrndet werden. Bei jeder Gelegenheit wollten sich die drei Herrscher gegenseitig Hilse leisten. Die edlen Bestrebnngen haben jedoch nicht jene Erfolge gehabt, die man sich von ihnen versprach. Die Allianz gestaltete sich tatschlich zu einem Abwehrbunde der Regierungen gegen die strmischen Freiheitsbestrebnngen der Völker. Ihre Leitung fhrte wesentlich der Staatskanzler Metternich im Interesse einer Vor-Herrschaft sterreichs Besonders der Deutschland und Italien.') 3) Znrboseu, Repetitionsfragen.

7. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 205

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
205 6. Landwirtschaft, Handel und Verkehr. Nachdem die Erb-Untertnigkeit aufgehoben war, begann sich die Landwirtschaft allmhlich zu heben. Bei dem jetzt freien Bauer zeigte sich eine groe Tatkraft und ein rhriger Unternehmungsgeist. Der Ackerbau und die Viehzucht wurden rationell (verstndig) betrieben; die Naturwissenschaft, besonders die Chemie, wu^rde^ fr die Lahwirtschaft verwertet, der Fruchtwechsel und die Drainage fanden ugang, der allgemeine Kartoffelbau und der Zuckerrbenbau brachten lohnenden Gewinn. Handel und Verkehr hoben sich durch den von Preußen ge= schaffenen Preuisch-deutschen Zollverein ganz bedeutend. Jeder deutsche Staat bildete bisher ein eigenes Zollgebiet. Innerhalb des Bundesgebietes mute deshalb eine Ware so ost verzollt werden, als sie die Grenze eines Bundesstaates berschritt. Das erschwerte den Handel und verteuerte die Ware. Dazu kam noch, da viele englische Waren zollfrei ins Land kamen und den Markt berschwemmten. Zur Vereinfachung des Handels und zum Schutze der deutschen Industrie gegen-ber der englischen und sranzsifcheu grndete der König den Prenisch-deutschen Zollverein. Zwischen den zum Vereine gehrigen Staaten im Laufe der Jahre traten fast alle deutschen Lnder bei - herrschte von nun ab Zollsreiheit. Sollten auslndische Waren in einen dieser Staaten eingefhrt werden, so muten sie verzollt werden. Die Zlle (Finanzzlle) flssen in eine gemeinsame Kasse und wurden an die einzelnen Staaten im Verhltnisse ihrer Einwohner verteilt. Gro waren die Vorteile, welche der Zollverein brachte. Ein besserer Absatz der deutschen Waren wurde erzielt, die Einnahmen der einzelnen Staaten mehrten sich, in Mnzen. Maen und Gewichten wurde eine grere bereinstimmung angebahnt, und was das Wichtigste war: die Deutschen lernten sich als ein Ganzes shlen; denn der Zollverein legte bereits den Grund zur spteren Einigung Deutschlands unter Preuens Fhrung. Preußen bernimmt jetzt die positive Politik Deutschlands, sterreich behlt nur die.sormelle Leitung;" so uerte sich damals ein sterreichischer Staats- mann der den Zollverein.1) ) berall baute man neue Chausseen, das Po st wesen erhielt manche Verbesserungen, und die Dampskrast wurde in den Dienst von Handel und Verkehr gestellt. 1816 fuhr das erste Dampsschiss ans dem Rheine, 1885 wurde die erste deutsche Eisenbahn zwischen Frth und Nrnberg dem Betriebe bergeben, 1838 Berlin mit Potsdam durch eine Eisenbahn verbunden. ') Erg. Nr. 31.

8. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 212

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
212 Sachsen-Weimar (1816) nach; seinem Beispiele folgten die sd-deutschen Staaten, ferner die kleinen schsischen Frsten-tnmer. Die beiden Gromchte Deutschlands/ sterreich und Preußen, verhielten sich diesen Nenernngen gegenber vollstndig ablehnend. Der Hauptgegner einer konstitutionellen Regieruugssorm war der Fürst Metternich, der Staatskanzler von stereich. der dem Grundsatze huldigte: Alles fr das Volk, nichts durch das Volk."') In Berlin arbeitete eine russisch-sterreichische Partei allen neueren Be-strebungen entgegen. Nach den Freiheitskriegen war die Sehnsucht des deutschen Volkes, das Deutsche Reich in alter Macht und Pracht wieder erstehen zu lassen, lebhaft erwacht; war es den vereinigten deutschen Stmmen mglich gewesen, die Fremdherrschaft zu brechen, so fhlten sie jetzt umfomehr das Bedrfnis noch einer greren politischen Einigung, denn die Errichtung des Deutschen Bundes" hatte das Freiheits- und Einheitsbedrfnis nicht befriedigt. Mchtig gefordert wurde der deutsche Einheitsgedanke dnrch die allgemeine deutsche Burschenschaft, die im Jahre 1815 zu Jena gegrndet wurde, durch die feurigen Lieder des Dichters E. M. Arndt, dnrch die Pflege der deutschnationalen Gesinnung in den von Jahn ge-grndeten Turnvereinen und durch Joseph Grres in seinem Rheinischen Merkur". Am 18. Oktober 1817, bei der dritten Jahr-Hundertseier der Reformation, feierte die Burschenschaft auf der Wartburg das sogenannte Wartburgfest". Einige Studenten lieen sich hierbei zu unberlegten Taten (Verbrennen miliebiger Schriften und Verfgungen, Verhhnung des preuischen und sterreichischen Staatesy) hinreien. Die Ausschreitungen einzelner wurden der Gesamtheit zur Last gelegt. Der grte Feind dieser Bestrebungen war wieder der mchtige Kanzler Fürst Metternich, der jede Neuerung fr revolutionre Umtriebe" erachtete und von dem verruchten Gedanken der deutschen Einheit" sprach. Als im Jahre 1819 der russische Staatsrat und bekannte Dichter Kotzebue, den die Burschenschaftler fr einen Spion hielten, von dem Studenten Karl Ludwig Sand ermordet wurde, benutzte Metternich diese Gelegenheit, um jede freiheitliche Regung im Volke zu ersticken. Auf seine Veranlassung kamen mehrere Diplomaten zu Karlsbad zn-stimmen, und durch die Karlsbader Beschlsse" wurde die Pre- T) Tont pour le peuple, rien ,par le peuple." 2) Es wurden ein Zopf, ein Korporalstock je. verbrannt.

9. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 217

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
217 die Sehnsucht nach einem einigen mchtigen deutschen Reiche, wobei ihm das Mittelalter und seine groen Kaiser vorschwebten. Von dem ausgezeichneten Staatsmann und Gelehrten Niebnhr wurde der Prinz mit der Rechts- und Staatswissenschaft frhzeitig be-kannt gemacht; auch nahm er als Mitglied des Staatsrates regen Anteil an den Regierungsangelegenheiten; daneben beschftigte er sich fleiig mit Wisfeuschaft und Kunst. Auf verschiedenen Reisen durch die Pro-vinzen suchte er Land nud Leute kennen zu lernen, auf mehreren Reisen im Auslaude, so in Italien, waren es die groartigen Kunstsammlungen und die Werksttten berhmter Knstler, die ihn besonders anzogen. Im Jahre 1823 vermhlte sich Friedrich Wilhelm mit Elisabeth Luise von Bayern, einer Prinzessin von groer Bildung des Geistes und des Herzens. Ii. Seine Regierung. 1. Regierungsantritt. In der Vollkraft des Mannesalters, im 45. Lebensjahre bestieg Friedrich Wilhelm den Thron seiner Vter. Mit festem Vertrauen blickte das preuische Volk auf feinen neuen Herrscher, und dieses steigerte sich zu lebhafter Begeisterung, als der König, der die groe Gabe befa, seine hohen Gedanken in formvollendeter Rede zum Ausdruck zu bringen, bei den Huldigungsfeierlichkeiten in Knigs-berg und Berlin die Worte aussprach: Ich gelobe vor Gottes Augesichte, da ich ein gerechter Richter, ein treuer, sorg-fltiger, barmherziger Fürst, ein christlicher König sein will." Ich gelobe, meine Herrschaft in der Furch Gottes und in der Liebe der Menschen zufhren, mit offenen Augen, wo es die Bedrfnisse meiner Völker, mit ge-schlossenen, wo es die Gerechtigkeit gilt." In allen Stcken will ich so regieren, da man in mir den rechten Sohn des unvergelichen Vaters, der unvergelichen Mutter erkennen soll/'y Seinen Regierungsantritt bezeichnete der König durch eine edle Handlung der Gerechtigkeit und Milde, indem er viele begnadigte, die in der letzten Zeit wegen politischer Vergehen verurteilt waren (E. M. Arndt. L. Jahn, F. Reuter). 2. Wnsche und Hoffnungen des preuischen und deutschen Volkes. Fr Preußen eine Verfassung, fr das Deutsche Reich die nationale Eiuigung und grere politische Freiheiten im Innern, in wirtschaftlicher Hinsicht Schutz feiues Haudels

10. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 221

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
auch ihr Herzog (Personal-Union), jedoch sollte die Selbstndigkeit beider Herzogtmer, die up ewig ungedeelt" bleiben muten, gewahrt bleibeu und die Verwaltung nach eigenen Gesetzen geschehen. In Schleswig-Holstein galt ferner die mnnliche Erbfolge, tu Dnemark die weibliche. Allmhlich fing man an, den Bewohnern Schleswig-Holsteins dnische Sprache und dnisches Wesen aufzudrngen. Als König Friedrich Vii. fr Dnemark eine Gesamtverfafsuug erlie und dadurch versuchte, Schleswig seiuem Reiche einzuverleiben, griffen die Schleswig-Holsteiner zu den Waffen ittid fanden Bundesgenossen an Preußen und anderen deutschen Staaten. Die Aufrollung der fchleswig-holsteinschen Frage versetzte die Nation in groe Aufregung; berall saug man mit Begeisterung: Schleswig-Holstein meerumschlungen." Die Verbndeten siegten bei Schleswig unter, dem General v. Wrangel. Da trat England, Rußland und Schweden fr Dnemark ein; Preußen zog nach dem Waffenstillstnde zu Malm seine Truppen zurck. b) Der Krieg vou 1849. Nach Ablauf des Waffenstillstandes, der den Frieden nicht gebracht hatte, wurden die Feindseligkeiten wieder aufgenommen. Eine Strandbatterie fcho ein dnifches Kriegsschiff in Brand, ein anderes wurde erbeutet, die Bayern und Sachsen erstrmten die Dppeler Schanz en, die Preußen und Schleswig-Holsteiner siegten bei Kol ding. Unter dem Drucke der Diplomatie wurde Friede ge-schlssen. Preußen zog sich zurck, die Herzogtmer wurden sich selbst berlassen. c) Der Krieg von 1850 und 51. Die Schleswig-Holsteiner verzagten nicht und setzten den Kampf anf eigene Faust fort, wurden aber in der blutigen Schlacht bei Jdstedt geschlagen. Durch das Londoner Protokoll (1852) beschlossen die europischen Gromchte, da der gesamte dnische Staat nebst Schleswig-Holstein nach dem Tode des Knigs Friedrich Vii. an den Herzog Christian von Schleswig-Holstein-Sonderbnrg-Glcksbnrg fallen sollte. Eine Einverleibung Schleswig-Holsteins fand zwar nicht statt; da es aber in manchen wichtigen Angelegenheiten (Heer, Finanzen. Vertretung im Auslande) von Dne? mark abhngig war, wnrde die Hoffnung der Schleswig-Holsteiner auf nationale Unabhngigkeit in weite Ferne gerckt. 5. Sorge fr Ackerbau, Handel und Gewerbe. Unter der Regierung Friedrich Wilhelms Iv. machte die Landw irischaft bedeutende Fortschritte. Groe Flchen unbebauten Landes wurden sr den Ackerbau
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